WEEK 8
29.10.23
20
@
43
AT&T Stadium
Arlington, Texas,

Gruselige Performance zu Halloween

In diesem Spiel ist soviel passiert, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Getreu dem Motto "wenn du kein Glück hast, kommt noch Pech dazu", lief dieses Spiel in der ersten Halbzeit schon so dermaßen aus dem Ruder, dass man sich wirklich zwingen musste, es bis zum Ende zu schauen. Gekrönt wurde dieser misslungene Tag letztendlich noch mit einer Verletzung von Rams-QB Matthew Stafford, der sich bei einer versuchten Philly Special 2 Point Conversion am Daumen verletzte. Doch schauen wir der Reihe nach auf die Geschehnisse:

Spielverlauf

Die Cowboys bekamen als erstes den Ball, wurden aber direkt im ersten Spielzug von der Rams Defense gesackt. In den ersten 5 Spielzügen schaffte man es, Prescott drei mal zu Boden zu bringen. Es sah alles nach einem perfekten Start in das Spiel aus, ehe beim gestoppten 3. Versuch der Cowboys man eine sehr fragwürdige Flagge kassierte, welches den Texanern doch das neue First Down einbrachte. Daraufhin folgten 2-3 weite Pässe und ein schneller TD der Cowboys.

Antworten konnte man im Drive darauf mit einem Fieldgoal, um auf 3:7 zu verkürzen. Wenig später konnte Aaron Donald erneut einen wichtigen Sack landen, der die Cowboys zu einem 58 Yard Fieldgoal-Versuch zwang. Und hier muss man einmal höchste Anerkennung aussprechen, Kicker Brandon Aubrey verwandelte dieses sehr beeindruckend.

Der nächste Drive der Rams startete und ab hier fing das Chaos der ersten Halbzeit an: Stafford unterwarf einen Ball für Cooper Kupp, der von Cowboys CB DaRon Bland abgefangen und bis zur Endzone zurückgetragen wurde: Pick Six für die Cowboys.
Auch der nächste Drive war sehr kurz, Stafford wurde bei 3&3 gesackt und es musste gepuntet werden. Dieser Punt landete nur leider nicht tief in der gegnerischen Hälfte, nein, er wurde geblockt und landete in der eigenen Endzone, was weitere 2 Punkte für die Cowboys bedeutete.

Verständlicherweise mit dem Momentum ausgestattet, klappte bei Dallas alles. Nach einem weiten Run folgte relativ bald ein TD Pass auf CeeDee Lamb. Eigene Drives konnten die Rams nicht verwerten, und so standen die Cowboys kurze Zeit später schon wieder in unserer Redzone. Dieses Mal warf Prescott allerdings eine Interception, sodass Jordan Fuller mit der Balleroberung für den ersten Lichtblick der Rams seit 10 Minuten sorgte.

Allerdings hielt auch dieser Ballbesitz nicht lange und schon bald darauf klingelte es in der Rams Endzone erneut und CeeDee Lamb durfte seinen zweiten Touchdown bejubeln. Abermals stand er beim Pass völlig alleingelassen in der Endzone.

Mit einem versöhnlichen letzten Drive der ersten Halbzeit, der mit einem TD Run von Royce Freeman zuende gebracht werden konnte, ging es nach gescheiterter 2 Point Conversion endlich in die langersehnte Pause. Pausenstand 9:33!

In der 2. Hälfte mit Ballbesitz ausgestattet, konnte man direkt den Drive mit einem Touchdown durch Skowronek in Punkte umwandeln. Es folgte eine 2 Point Conversion der besonderen Art: Die Rams packten den Philly Philly aus! Mit dem Pass von Tutu auf Stafford wurden die 2 Punkte eingetütet und man verkürzte auf 17:33. Eine klitzekleine stille Hoffnung, auf das Undenkbare entfachte sich. Kurze Zeit später aber die Ernüchterung: Bei dem Trickspielzug verletzte sich Stafford am Daumen, musste behandelt werden und wenig später durch Brett Rypien ersetzt werden.

Der Rest des Spieles plätscherte ein wenig vor sich hin. Rypien gab sein Bestes, doch konnte man erkennen, dass ihm Spielpraxis fehlte. Pässe kamen etwas ungenau, er wirkte ein bisschen nervös und kam in einem ohnehin schon undankbaren Spiel zum Einsatz und sollte hier jetzt Wunder verbringen? So einfach funktioniert das leider nicht.

Es folgte ein weiteres FG und TD für die Cowboys, als auch ein FG für die Rams. Anschließend folgte ein All or Nothing Spiel, bei den die Rams jeden 4. Versuch ausspielten, bis es letztendlich nicht mehr weiter ging, und das Spiel (endlich) mit 20:43 verloren wurde.

Was lief gut?

Hätte ich das Review noch während dem Spiel geschrieben, so hätte ich diese Zeile frei gelassen. Aber natürlich gibt es aus jedem Spiel etwas positives rauszuziehen. Zum Beispiel konnte Brett Rypien Einsatzzeit bekommen und etwas Spielpraxis dazugewinnen.
Außerdem schaffte es unsere O-Line Cowboys QB Prescott mehrmals für Raumverlust zu Boden zu bringen. Am Ende des Tages war diese Niederlage vielleicht auch ganz gut, die Erwartungen wieder etwas herunterzuschrauben. Letztendlich hat jeder vor der Saison mit solchen Klatschen gerechnet und wurde durch die durchaus starken Auftritte zu Beginn der Saison vielleicht dazu verleitet, überschwänglich zu werden.

Was lief nicht gut?

In der Verteidigung standen die Cornerbacks oft sehr weit weg von den Receivern. Wenn der Ball mal tief geworfen wurde, waren die Receiver der Cowboys immer sträflich frei. Zudem wurden, wie in den letzten Spielen schon auffällig, viele Tackles eher halbherzig angegangen. Wenn man denkt der Spielzug ist schon gestoppt, schafft es der Gegner ständig, Tackles zu brechen.
Generell lief in diesem Spiel sehr vieles nicht gut, allerdings brauche ich mich auch nicht aus dem Spielverlauf nochmals wiederholen.

Man of the Match

Man of the Match ist für mich CeeDee Lamb von den Cowboys. Er wurde 12x angespielt für ingesamt 158 Yards und hat 2 Touchdowns erzielt.

Play of the Game

Geht für mich leider auch an die Cowboys. In meinen Augen ist der geblockte Punt der zum Safety wird der Genickbruch für die Rams gewesen. Ab da an war das Momentum absolut auf ihrer Seite und wenn du als Rams erst einen Pick 6 und fast direkt im Anschluss so ein Ding kassierst, bist du im Kopf beschäftigt.

Fazit

"Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß", dieses Zitat trifft das Spiel ganz gut. Bis auf die ersten 2-3 defensiven Aktionen war das Spiel von vorne bis hinten nix. Begonnen mit einer fraglichen Flagge, so haben uns die Cowboys mit einem Pick 6, dem geblockten Punt und dem stark aufspielendem Duo Prescott und Lamb ordentlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Zu allem Übel kommt noch die Daumenverletzung von Stafford on Top, so dass man getrost sagen kann, dass dies ein Tag zum vergessen war.