WEEK 7
22.10.23
24
@
17
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Zermürbendes Spiel und verschossene Kicks

Ein zermürbendes Spiel liegt hinter uns. Trotz der fantastischen Leistung von Puka Nacua verloren die Rams 17:24 gegen die Steelers. Vor allem Brett Maher enttäuschte, er verschoss zwei Field Goals und einen Extrapunkt und ließ damit sieben Punkte liegen. Schaut man sich jetzt das Endergebins nochmal an, dann fällt schnell auf, dass diese sieben Punkte zu einem ausgeglichenen Ergebnis geführt hätten. Aber schauen wir uns den Spielverlauf mal genauer an.

Spielverlauf

Die Steelers gewannen den Coin Toss und entschieden sich, den Ball zuerst zu empfangen. Nach einem 8-Yard-Pass schlug die Rams-Defense das erste Mal zu und Kenny Pickett wurde von Michael Hoecht gesackt. Der folgende Pass auf Pickens kam nicht an und die Steelers mussten punten.

Der erste Rams-Drive begann mit einem Drop von Kupp. Doch man merkte schnell, dass McVay auch der zweiten Garde der RBs vertraut und Darrell Henderson erlief mit seinem ersten Run 16 Yards. Auch auf Grund einer Strafe und eines Sacks war aber auch für die Rams schnell Schluss und Ethan Evans puntete den Ball.

Der nächste Ballbesitz der Rams lief dann deutlich besser. Mehrere gute Läufe von Royce Freeman und ein 30 Yard Pass auf Puka Nacua brachten die Offense bis an Pittsburghs 34 Yard Linie. Hier betrat die tragische Hauptfigur des Abends das erste Mal die Bühne. Brett Maher kickte den Ball aus 53 Yards an den linken Pfosten.

Die Steelers bekamen also die nächste Chance und wussten sie zu nutzen. Nach wenigen Plays waren sie tief in der Rams Hälfte, ein weiterer Sack von Michael Hoecht und eine Strafe wegen eines Illegal Blind Side Blocks stoppten Pittsburgh jedoch und Chris Boswell verwandelte ein Field Goal aus 53 Yards.

Es folgten relativ unspektakuläre Possessions beider Teams, an deren Ende Brett Maher aus 41 Yards ausglich.

Der nächste Drive der Rams war wieder sehr Run Heavy, fünf Läufe von Henderson und ein 36 Yard Pass auf Nacua führten Stafford und seine Offense bis auf 31 Yards an die Endzone. Ein Pass auf Tutu Atwell brachte endlich den ersten Touchdown des Spiels hervor. Den anschließenden Extrapunkt konnte Maher nicht verwandeln und es ging mit einem Zwischenstand von 3:9 für die Rams in die Halbzeit.

Stafford bekam in der zweiten Halbzeit zuerst den Ball, direkt beim ersten Play landete jedoch der für Kupp gedachte Ball in den Händen von T.J. Watt und wurde für 24 Yards bis an die 7 Yard Linie der Rams returned.
Die fehlenden sieben Yards waren schnell überbrückt und Kenny Pickett sneakte zum ersten Touchdown der Steelers. Zwischenstand 10:9 für die Steelers.

Die Antwort der Rams folgte schnell, Puka Nacua lief zu Höchstform auf, ein fantastischer Tip-Toe Catch über 31 Yards war so knapp im Feld, dass er sogar von Mike Tomlin gechallenged wurde. Die Refs bestätigten richtigerweise ihren Call und ein weiterer Nacua Catch sowie einige Henderson Runs wurden gekrönt durch einen 1-Yard Touchdown Run von Darrell Henderson. Anschließend fing Kupp einen Pass von Stafford zur erfolgreichen 2-Pt-Conversion. Erneute Rams Führung mit 10:17.

Nach guter Defense Arbeit der Rams und einem 3&Out der Steelers kamen die Rams durch Kurzpassspiel und mehrere Läufen von Royce Freemann an die 34 Yard Line der Steelers. Ein gestoppter Lauf und zwei Incompletions führten wieder Brett Maher aufs Feld, der erneut verschoss, dieses Mal aus 51 Yards.

Nun brach die Defense Leistung in sich zusammen, die Steelers marschierten in nur 5 Plays bis in die Endzone und glichen zum 17:17 aus.

Auch die Offense bröckelte nun komplett auseinander und die Steelers bekamen nach einem 3&Out wieder den Ballbesitz. Kenny Pickett führte auch in diesem Drive seine Offense das Feld runter und die Rams Defense konnte ihnen nichts entgegensetzen. Der Drive endete mit einem Touchdown von Najee Harris zum 24:17.

Mit 5 verbleibenden Minuten auf der Uhr bekamen die Steelers erneut den Ball. McVay nahm in diesem Drive alle drei Timeouts um den Rams noch genügend Zeit auf der Uhr zu lassen. Als Pittsburgh knapp in der Hälfte der Rams war hielt die Defense, die Steelers spielten einen 4th&1 aus. Kenny Pickett erreichte mit einem QB Sneak das first down. Das Ball Placement der Refs bei diesem Play ist durchaus diskutabel, im Replay ist zu sehen, dass Pickett schon früher hätte down gecallt werden müssen. Da die Rams allerdings kein Timeout mehr übrig hatten, war auch keine Challenge möglich. Die Steelers knieten drei mal ab und das Spiel war zu Ende.

Was lief gut?

Puka Nacua hatte einen grandiosen Tag. Mit 8 Catches für 154 Yards hatte er zwischenzeitlich mehr Recieving Yards als die gesamte Steelers Offense. Auch das Laufspiel lief über weite Strecken sehr gut, obwohl Kyren Williams und Ronnie Rivers vor dem Spiel auf die IR gesetzt wurden und somit mindestens 4 Wochen ausfallen. Henderson und Royce Freeman haben einen echt guten Job gemacht.

Was lief nicht gut?

Erstmal das Offensichtliche, Brett Maher ist nicht die Lösung und dieses Spiel hat es einmal mehr gezeigt. McVay hat bereits auf Nachfrage bestätigt, dass es diese Woche möglicherweise Workouts für Kicker geben wird.
Mit zwei Drops und nur 2 Receptions von 6 Targets für 29 Yards hatte auch Cooper Kupp keinen guten Tag. Ebenso Matthew Stafford, mit 14 Completions bei 29 Passing Attempts hatte er eine Competion Rate von nur 48,3% und warf außerdem eine Interception.

Man of the Match

Eindeutig Puka Nacua, er war der mit Abstand beste Spieler der Rams auf den Platz, was sich auch in seinem PFF Grade von 88,7 zeigt. Dies ist die mit Abstand beste Bewertung unter den Rams Spielern an diesem Spieltag.

Play of the Game

Hier kann man nur den absolut fantastischen Tip-Toe Catch von Puka Nacua anführen.

Fazit

Ein gebrauchter Tag für die Rams. Viele geben verständlicherweise die Schuld für die Niederlage vor allem Brett Maher. Das ist allerdings wie fast immer nicht die ganze Wahrheit. Ja, er hat sieben Punkte liegen lassen und ja, die Rams haben mit 7 Punkten Abstand verloren. Allerdings muss in diese Rechnung mit einbezogen werden, dass der verschossene Extrapunkt anschließend durch eine erfolgreiche 2 Point Conversion wieder reingeholt wurde. Mit ziemlicher Sicherheit wäre man nicht für die zwei Punkte gegangen, wenn der vorherige XP nicht vergeben worden wäre.
Auch wird, wie so oft, die Leistung der Schiedsrichter (vor allem beim Ball Placement des QB Sneak von Pickett kurz vor Schluss) für die Niederlage mitverantwortlich gemacht. Wenn in diesem Spiel eine einzige Schiedsrichter Entscheidung das Spiel entscheidet, dann ist bereits vorher zu viel schief gelaufen. Man hätte es eindeutig vermeiden können, überhaupt in dieser Situation zu sein. Das war mal wieder ein Spiel, welches man deutlich hätte gewinnen können, wahrscheinlich sogar müssen.