WEEK 12
26.11.23
37
@
14
State Farm Stadium
Glendale,Arizona

Toller Sieg in Arizona

In das Preview zum Auswärtsspiel unserer Los Angeles Rams hatte sich ja schon ein gewisser Optimismus verirrt, und, was soll ich sagen, der war trotz des genesenen gegnerischen Quarterbacks durchaus begründet. Die Rams gewannen am Sonntagabend in Glendale, Arizona mit 37-14 gegen die Cardinals und schafften zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege hintereinander. Und auch Aaron Donald war schon kurz vor Spielende in guter Stimmung, aber seht selbst:

Damit sind die Rams bei 5 Siegen und 6 Niederlagen und die Cardinals werden in dieser Saison mit Sicherheit kein Playoff-Kandidat mehr. Mission "Cards in die Wüste schicken" geglückt. Wie kam es dazu?

Spielverlauf

Die Cardinals gewannen den Coin Toss und entschieden sich dazu, in der zweiten Halbzeit mit dem Ball zu starten. Das sollte sich rächen: Ein 42-Yard-Pass von Matthew Stafford zu Wide Receiver Tutu Atwell brachte die Rams im Opening Drive schnell in die Hälfte der Cardinals. Unterstützt durch eine Fourth-Down-Conversion, die den Drive am Leben hielt, ging Los Angeles mit einem 7-Yard-Touchdown-Pass von Stafford auf Tyler Higbee früh mit 7-0 in Führung.

Die Cardinals antworteten mit einem in etwa gleichlangen Drive, der mit einem 2-Yard-Touchdown-Lauf von Murray und einer 2-Point-Conversion (im Grunde der 'Brotherly Shove' der Eagles) durch Second-String-QB Clayton Tune zur 8:7-Führung (4:50 Minuten vor Ende des ersten Viertels) endete. Arizona erzielte in diesem Drive vier Spielzüge über 10 oder mehr Yards. Doch das sollten bis ins letzte Viertel die letzten Punkte bleiben, die die Heimmannschaft erzielen würde.

Ein 3-and-out und ein Fair Catch beim anschließenden Punt an der Mittellinie verschafften den Rams zu Beginn des zweiten Viertels eine optimale Feldposition, die sie mit einem 5-Yard-Touchdown-Pass von Stafford auf Higbee zur 14-8 Führung nutzten. Im folgenden Drive wurden die Cardinals beim 4th Down in der Nähe der Mittellinie gestoppt, nachdem Rams-DB Jordan Fuller einen vielversprechenden Pass stark verteidigte. Los Angeles nutzte die vorteilhafte Feldposition erneut mit einem 15-Yard-Touchdown-Pass von Stafford auf RB Kyren Williams und baute die Führung 59 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit auf 21-8 aus.

Stafford warf 21 Sekunden vor der Halbzeit einen ungenauen Pass, der für Wide Receiver Puka Nacua bestimmt war. Arizonas S Jalen Thompson fing ihn ab und retournierte ihn für 15 Yards, was seine Mannschaft in die Nähe der Mittellinie brachte. Die Cardinals konnten aus dem Turnover aber keine Punkte erzielen, da eine Strafe wegen Offensive Holding beim 57-Yard-Field Goal-Versuch von Kicker Matt Prater die Hälfte beendete. Veteran Prater hatte zwar getroffen, die Punkte zählten nur aufgrund der Strafe nicht.

Ein 24-Yard-Fieldgoal von Havrisik baute die Führung der Rams zu Beginn des dritten Viertels auf 24:8 aus. Der vierte Touchdown-Pass von Stafford - ein Drei-Yard-Pass zu Williams - ließ die Führung der Rams zu Beginn des vierten Viertels auf 31:8 anwachsen. Die Cardinals kriegten zu diesem Zeitpunkt nicht viel zusammen und punteten in fast jeder Possession.

Der 23-Yard-Touchdown-Lauf von Rams-Running Back Royce Freeman gegen Ende des vierten Viertels machte auf das Spiel den Deckel drauf, obwohl Murray 5:41 Minuten vor Schluss noch einen 6-Yard-Touchdown-Pass auf WR Greg Dortch warf. Danach probierten die Cardinals eine erneute Two-Point-Conversion, doch diese schlug fehl. Danach begann das Schaulaufen der Rams, sogar der neue Ersatzquarterback Carson Wentz kam zum Einsatz, durfte sich aber bis zum Spielende lediglich auf Handoffs an die Running Backs beschränken.

Was lief gut?

Einiges! Die Offense war sehr gut ausbalanciert, 228 Ruhsing und 229 Passing Yards sprechen eine deutliche Sprache. Die Defensive hatte gegen dieses bemitleidenswerte Cardinals-Team wenig Mühe, Kobie "The Conductor" Turner durfte zweimal seinen Dirigenten-Jubel nach Sacks auspacken und die gesamten Defensive Stats lesen sich großartig:

Oder, um es mit den Worten von HC Sean McVay zu sagen:

Was lief nicht gut?

Jammern auf hohem Niveau ist das wohl, wenn man sich bei einem deutlichen Auswärtssieg noch über etwas beschweren muss, aber unsere beiden sonst dominanten Receiver Cooper Kupp und Puka Nacua hingen deutlich in der Luft bzw. wurden zu gut verteidigt. Kicker Lucas Havrisik verschoss einen Field Goal Versuch und einen Extrapunkt. Und auch wenn Tre Tomlinson dachte, er hätte, eine Interception gefangen und den Ball möglicherweise in die Endzone der Cardinals zurückgetragen, hatten die Refs etwas dagegen und callten ihn für Illegal Contact zurück, was den Cardinals ein automatisches First Down gab. Und auch wenn Stafford ein insgesamt sein bisher bestes Spiel der Saison ablieferte, kam er nicht um eine unnötige Interception drumherum.

Man of the Match

Entscheidet selbst, ich habe zwei Kandidaten. Nummer 1a ist trotz einer Interception QB Matthew Stafford mit 4 Touchdownpässen, einer tollen Completion Rate von 75,8% und einem QBR von 121.1, seinem besten in dieser Saison.

Und Nummer 1b ist unser Rekonvaleszent aus dem Backfield. Das sind einfach großartige Stats. Anscheinend ist er auch der erste NFL-Spieler, der jemals über 140 Rushing Yards, sechs Catches und mehr als 60 Receiving Yards und mehr als einen Receiving Touchdown in einem Spiel hatte.

Play of the Game

Ich bin ein ehemaliger Runningback, deswegen war das PotG für mich diese kleine Kirsche auf der ohnehin schon großen Torte von RB "Rolls" Royce Freeman aus 23 Yards knapp 8 Minuten vor Schluss.

Das nächste Spiel geht gegen die Browns ohne Deshaun Watson und mit einem angeschlagenen Myles Garrett - holen wir uns dort das 6-6?