WEEK 13
04.12.22
@
Sofi Stadium
Los Angeles,Kalifornien

Knappe Niederlage in einem spannenden Spiel

Vor dem Spiel hat wohl niemand wirklich viel von den Rams erwartet. Schließlich waren die Bedingungen alles andere als gut, Stafford out, Donald out, Allen Robinson out, zusätzlich die altbekannten Probleme in der O-Line. Von daher dürfte der ein oder andere ziemlich überrascht worden sein, schließlich schafften es Spieler wie Tutu Atwell, Cam Akers und Brandon Powell, die Seahawks Defense des Öfteren wirklich schlecht aussehen zu lassen. Auch wenn das Spiel am Ende zu Gunsten der Gäste aus Seattle ausging, war es trotzdem ein spannendes Spiel, das mal wieder wirklich Spaß gemacht hat.

Spielverlauf

Das Spiel begann mit mehreren wirklich guten Läufen von Cam Akers und Tutu Atwell, bevor der erste Pass von Wolford für 22 Yards zu Ben Skowronek flog. Nachdem Powell den Ball durch zwei Plays bis kurz vor die Endzone brachte bekam Akers erneut den Ball und lief in die Endzone. Ein starker Start ins Spiel, der erste Opening Drive Touchdown für die Rams seit Woche 2 - mancher wird sich gar nicht mehr daran erinnern können.

Nach einem False Start zeigten die Seahawks gleich, dass auch mit ihnen nicht zu spaßen ist. Kenneth Walker bekam den Ball und lief für 30 Yards bis an die Mittellinie. Einige kurze Plays später kam dann auch die Antwort, Geno Smith fand Tyler Lockett ohne nennenswerte Deckung für den Touchdown.
Außer einem klasse one handed catch von Tutu Atwell und dem darauffolgenden Field Goal der Rams verlief das restliche erste Quarter wenig spektakulär.

Im zweiten Quarter änderte sich das jedoch schnell, die Seahawks marschierten übers Feld und komplettierten den Drive durch einen Touchdown Pass auf Noah Fant. Neuer Spielstand: 14-10 für die Gäste.
Auf einige Läufe durch Akers und Williams folgte die erste Interception des Spiels.
Den zusätzlichen Ballbesitz konnte Seattle glücklicherweise nicht in Punkte verwandeln, die Rams bekamen den Ball schon nach 3 Plays zurück und Matt Gay konnte kurze Zeit später die Rams durch ein 54 Yard Field Goal erneut aufs Board bringen, mit 14-13 ging es in die Halbzeit.

Hälfte Nummer zwei begann nicht gut für die Seahawks. Nach zwei First Downs kam der neuerdings als Edge spielende Michael Hoecht zu Geno Smith durch und schlug den Ball aus der Hand des QBs, welcher von Taylor Rapp recovered wurde. Nutzen konnten die Rams die zusätzliche Possession jedoch ebenfalls nicht und nach dem Punt folgte ein Field Goal der Seahawks.
Bobby Wagner hatte definitiv Bock, seinem ehemaligen Arbeitgeber zu zeigen, was er noch drauf hat. Im nächsten Drive von Seattle entriss er beispielsweise einem Reciever den Ball und legte damit den Grundstein für ein weiteres Field Goal durch Matt Gay.
Auch die Gäste erzielten anschließend drei Punkte mit ihrem Kicker zum 20-16 und die Rams bekamen die nächste Chance, wieder in Führung zu gehen. Ein 14 Yard Lauf beim 4. Versuch durch John Wolford hielt den Drive am Leben, Powell brachte den Ball erneut bis kurz vor die Endzone und Cam Akers erzielte mit einem klasse Lauf durch die Mitte den nächsten Touchdown. Mit 3 Minuten auf der Uhr führen die Rams nun mit 20-23.

Leider schaffte es Geno Smith, seine Offense in dieser Zeit das Feld runter zu führen und ein Pass auf Metcalf beendete den Drive mit einem Touchdown.
John Wolford besiegelte den Spielstand durch eine Interception und die Seahawks kamen mit der Victory Formation aufs Feld. Endstand 27-23 für Seattle.

Was lief gut?

Es war deutlich spürbar, dass McVay experimentierfreudiger war als sonst. Natürlich ist er gewissermaßen dazu gezwungen, da so viele Starter fehlen, aber Tutu Atwell, Brandon Powell und Cam Akers wurden vielseitig und gut eingesetzt. Alle drei hatten ein relativ gutes Spiel. Auch muss man McVay anrechnen, dass er einen Weg gefunden hat das Laufspiel zu etablieren. Sechs Spieler liefen für insgesamt 171 Yards, das haben wir schon lange nicht mehr gesehen. John Wolford hat trotz der Interceptions ebenfalls Qualität bewiesen und die Erwartungen übertroffen. Seine Chance genutzt hat auch D-Liner Michael Hoecht (2 Sacks, 1 Forced Fumble, 1 TFL).

Was lief nicht gut?

Nach den scripted Plays, die wirklich gut funktioniert haben, kam McVay ein wenig mit dem Playcalling ins straucheln, er brauchte einige Zeit um wieder effektive Plays zu callen.
Auch konnten weder DK Metcalf noch Tyler Lockett unter Kontrolle gebracht werden, beide erzielten über 120 yards Recieving.

Man of the Match

Man of the Match ist für mich Bobby Wagner (2 Sacks, 1 Int, 3 TFL, 2 QB Hits).

Play of the Week

Tutu Atwell mit dem One Handed Catch

Fazit

Die Saison ist gelaufen, ich denke da sind wir uns alle einig. Unsere Mitglieder im Stadion haben trotzdem ein spannendes Spiel zu sehen bekommen, auch wenn der Ausgang des Spiels nicht der gewünschte war. In den kommenden Wochen werden die Backups der Rams viel wertvolle Spielzeit bekommen und McVay wird viel experimentieren. Auch diese Erfahrungen können sehr wertvoll für die kommenden Saisons sein und gegen Seattle haben wir erste Züge davon gesehen. Ebenfalls haben Spieler wie Tutu Atwell, von vielen bereits totgesagt, gezeigt, dass sie eine Berechtigung im Roster haben und nun auch so eingesetzt werden, wie es für sie erforderlich ist. Trotz der nicht mehr existenten Hoffnung auf die Playoffs kann man also gespannt auf den Rest der Saison sein.